Visual Novel Review: Koisuru Natsu no Last Resort

| Lesezeit: ~8 Minuten

Schon als der Patch angekündigt wurde, hatte ich mich für diese Novel interessiert, bin dann aber nicht direkt dazu gekommen sie anzulesen und habe sie dann auch wieder vergessen.

Nun ist mir aber Koisuru Natsu no Last Resort (oder kurz KoiNatsu) vor ein paar Tagen wieder über den Weg gelaufen und da ich gerade keine gute Ausrede parat hatte, es nicht zu tun, wurde die Visual Novel gelesen.

Titel: Koisuru Natsu no Last Resort
Entwickler: Pulltop Latte
Genre: Comedy, Romance
Länge: 20~30h
Premiere: 28.03.2014

Story:
Soutarou just manages to pay his school fees by doing part-time jobs. After helping his kouhai Umi and skipping his shift, he was fired from his part-time job and was having problems making ends meet. Umi felt responsible for his present situation and introduced him to a part-time job at a Southern resort. With deep blue skies, clear seas and vibrant vegetation, the place looked exactly like in the travel magazines.

Moreover, he was surrounded by many girls: energetic imouto-like Sango, affectionate tennen ojousama Riho, shy and earnest Shiori, and the kind but also strict manager Nagisa. Arriving at the resort, Umi turned to him and asked him to spend the time there as her boyfriend.

Handlung:

Man schlüpft hier in die Rolle von Soutarou, einem an Geldmangel leidenden Studenten, der nicht gerade mit den besten Social Skills gesegnet wurde. Der Einstieg in die Visual Novel ist etwas konfus, dies legt sich aber dann doch recht schnell. Am Anfang springt die Handlung etwas hin und her und man hat das Gefühl, dass man ganze Bereiche überlesen hat; diese Stellen werden jedoch nachträglich dann noch geklärt. Sobald man dann im Resort angekommen ist, gibt es ein sehr entspannendes Pacing und es tauchen dann auch so langsam die Entscheidungen auf.

Von den Entscheidungen gibt es nicht viele und vor allem sind diese selbsterklärend. Man kann hier eigentlich gar nichts falsch machen, um auf die Route des weiblichen Counterparts zu kommen. Dies wäre dann auch einer meiner Kritikpunkte. In dieser Hinsicht bietet die Novel keinerlei Herausforderung, wenn es darum geht, eine der weiblichen Charaktere zu erobern. Sobald man sich dann auf einen Charakter eingeschossen hat, erwartet einen hier eine lockere Romanze mit einem Hauch von Drama. Aber wirklich auch nur ein ganz leichter Hauch. Der Leser wird hier komplett von allen besonders dramatischen Dingen verschont und jede Route ist eine reine Liebesgeschichte ohne bedeutende Hindernisse.

Die Handlung nun dementsprechend definitiv keine schöpferische Meisterleistung und auch der Spannungsbogen ist eher gering. Es liest sich mehr wie Slice-of-Life mit einem sehr großen Romantikanteil. (Inklusive Sex. Wir sind ja nicht zum Spaß hier.) Daher ist Koisuru Natsu no Last Resort wirklich eine Visual Novel, die gut für einen entspannenden Abend geeignet ist.

Illustrationen:

Die Illustrationen von Koisuru Natsu no Last Resort haben mir (bis auf ein paar Abstriche) sehr gut gefallen. Die meisten wirklichen Visual Novels, die ich bisher gelesen habe, sind eher schon ein paar Tage älter und von der Auflösung her einfach nicht das, was man heute gerne sehen möchte. Hier bekommt man aber eine ordentliche Auflösung serviert, sodass es auch richtig Spaß macht, eine Novel mal im Fullscreen zu lesen. Aber auch was die CGs vom Inhalt her angeht, haben sie mir gut gefallen. Das Resort ist hübsch dargestellt, jedoch fehlt mir ein wenig die Vielfalt in den Hintergründen. Nach einer gewissen Zeit wünscht man sich doch mal ein paar andere Hintergründe und generell mehr Abwechslung in der Richtung.

Was die Charakter-CGs angeht, so gibt es davon für jeden Charakter hinreichend. Auch die Qualität der Zeichnungen haben mir gut gefallen. Das Einzige, was ich hier zu bemeckern habe, ist, dass manche Posen doch etwas komisch aussahen. Bei ein, zwei Bildern war ich mir nicht einmal wirklich sicher, ob das anatomisch korrekt, bzw. die Haltung überhaupt möglich ist, ohne ein paar Gelenke auszurenken. Die Stellen fielen aber auch nur auf, wenn man sich die entsprechenden Bilder genauer ansieht. Überfliegt man sie einfach nur, fällt es nicht näher auf. Zum Überfliegen sind wir aber ja nicht hier und deshalb gibt es in der Hinsicht dann auch einen Punktabzug.

Charaktere:

Hier kommt der Punkt, bei dem Koisuru Natsu no Last Resort dann wirklich glänzen kann. Die Charaktere sind alle gut gelungen und weisen auch verschiedene Persönlichkeiten auf. Man tanzt hier also zum Glück nicht von einer Tsundere zur nächsten, sondern kann sich auf schöne Abwechslung zwischen den Routen einstellen; in dieser Hinsicht ist so auch für jeden etwas dabei. Was die einzelnen Charaktere angeht, so gefällt mir besonders gut, dass man hier mal nicht, wie sonst nur allzu gerne, nur Schüler als Charaktere hat. Der Protagonist ist wenigstens mal ein Student und auch die weiblichen Charaktere weisen hier ein gewisses Altersspektrum auf.

Auch wenn ich nicht mit allen Entscheidungen des Protagonisten so übereinstimmen würde, ist er doch ein solider Charakter, mit dem man durchaus zufrieden sein kann. Bei den weiblichen Charakteren sind auch alle recht sympathisch, wobei es hier dann doch stark auf den persönlichen Geschmack ankommt. Alles in allem kann man hier aber reinweg objektiv definitiv sagen: Shiori ist Best Girl.

Dadurch, dass es mit jedem Charakter eine reine Liebesgeschichte gibt, gab es nun nicht so viel Charakterentwicklung. Am meisten entwickelt sich eigentlich der Protagonist Soutarou im Laufe der Handlung. Die weiblichen Charaktere bewältigen in ihren Routen zwar auch gewisse Probleme und entwickeln sich etwas, wirklich viel ist es aber auch nicht. Dies trägt auch zu dem bereits genannten Slice-of-Life Feeling der Novel bei.

Sound:

Der Soundtrack hat mir gut gefallen. Es sind vorwiegend recht ruhige Songs, aber sie passen allesamt sehr gut zu dem Setting. Es gibt jedoch einen Song, der mit Absicht sehr unharmonisch ist und einfach absolut falsch klingt. In den Szenen in denen er vorkommt, passt er zwar hinein, aber jedes mal wenn er kam, habe ich die Krise bekommen und wollte nur so schnell wie möglich den Abschnitt hinter mich bringen. Davon mal abgesehen gibt es ein paar wirklich entspannende Songs und auch wenn der Soundtrack nun nicht gerade weltbewegend ist, passte er doch sehr gut zu Koisuru Natsu no Last Resort und war um Welten besser als alles andere, was mir in letzter Zeit geboten wurde *hust*Sakura Zeugs*hust*.

Fazit:

Koisuru Natsu no Last Resort trägt seinen Titel zurecht. So war es nicht nur Erholung für die Charaktere in der Novel, sondern auch für mich, nachdem mich die Sakura * Novels so geschunden haben. Dank dieser Visual Novel bin ich wieder auf den Geschmack gekommen, etwas Vernünftiges zu lesen. Mir hat gerade das Fehlen von Drama und der Ansatz von purer Liebesgeschichte, verpackt in ein bisschen Slice-of-Life, sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack sind die meisten Visual Novels leider zu sehr mit Drama versehen. Trotzdem hat Koisuru Natsu no Last Resort aber auch klare Abstriche im Bereich der Charakterentwicklung und hier und dort Fehler, was die CGs angeht. Letztendlich hat mir die Novel trotzdem sehr gut gefallen. Die knapp 17h Lesezeit waren für meinen Geschmack jedoch zu kurz.

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