Visual Novel Review: Sakura Swim Club

| Lesezeit: ~6 Minuten

Und da sind wir mal wieder mit einem weiteren Spiel aus der Sakura Reihe von Winged Cloud.

Dieses Mal ist es Sakura Swim Club. Sakura Spirit und Sakura Angels hatten wir bereits hier und ich kann einfach die Finger von dieser Reihe nicht lassen. Sei es einfach nur, um mich an der Qualität zu belustigen.

Titel: Sakura Swim Club
Entwickler: Sakura Angels
Genre: Comedy, Ecchi, (Drama)
Länge: ~2h
Premiere: 11.09.2015

Story:
In Sakura Swim Club, follow the story of Kaede, just your average high school guy. Upon transferring to a new school, he meets two beautiful girls in the swim club. Things haven’t gone well for the swim club lately, but with Kaede’s help, that all changes.

Handlung:

Dies ist nun die dritte Novel aus der Sakura Reihe von Winged Cloud, welche ich gelesen habe und zum dritten Mal bleibt die Story absolut oberflächlich. Innerhalb von nicht einmal zwei Stunden hat man die komplette Geschichte durch und soll sich in der Zeit mit den Charakteren vertraut machen. Weil man natürlich in der Zeit sofort beginnt mit den Charakteren zu fühlen, ist man von dem gezwungenen Drama Anteil der Story natürlich absolut bewegt. Zum Glück trifft einen dies aber nicht so hart, da man den kompletten Verlauf der Handlung eigentlich voraussehen kann. Ein weiteres Mal ist es wieder so, dass man diese Novel definitiv nicht für die Story anfassen sollte. Man kann auch wieder Entscheidungen in Sakura Swim Club treffen, welche allerdings bis auf ein paar Zeilen Text absolut nichts ändern. Eine Ausnahme gibt es hier allerdings doch, zu der ich gleich noch kommen werde.

Aber in eine Richtung hat Winged Cloud auch gelernt: Im Gegensatz zu Sakura Angels oder Sakura Spirit ließt sich dies nicht mehr nur wie ein billiges Nukige, sondern ist nun sogar eins! Neben dem Ecchi stehen nun auch echte Sexszenen mit auf dem Programm. Hier kann man dann auch die einzige, bedeutungsvolle Entscheidung treffen: Nämlich wo man denn gerne penetrieren möchte.

Ich muss ehrlich sagen, ich bin mit negativen Erwartungen an die Handlung heran gegangen. Meine Erfahrungen mit diesen Titeln waren bisher doch eher schlecht als recht. Hier wurde aber dann doch wenigstens versucht ein bisschen was zu bieten und ein Hauch von Storyline ist auch vorhanden. In der Richtung kann man also auch eine Art Verbesserung feststellen. Es reicht aber trotzdem vorne und hinten nicht.

In der Steamversion sind die Szenen übrigens standardmäßig nicht vorhanden und müssen über einen Patch von Winged Cloud nachinstalliert werden.

Illustrationen:

Die Illustrationen sind wie in den Novels zuvor wieder von Wacana. Mir persönlich liegt der Zeichenstil nicht so, aber er passt zu dieser Art von Novel. Die Zeichnungen wirken sauber und ordentlich. Schon zu ordentlich und strukturiert. Man vermisst hier definitiv Details, wodurch die ganzen Hintergründe so generisch wirken, dass man sie bequem in jedem anderen beliebigen Spiel wiederverwenden könnte. Die Charakterillustrationen haben auch wieder nur jeweils nicht einmal eine Hand voll Posen mit ein paar variierenden Gesichtsausdrücken. Immerhin gibt es nun nicht nur Ecchi CGs, die auf Brüste fixiert sind, sondern auch echte Sexzsenen, mit jeweils einem CG. Dafür, dass die Sakura Serie den Fokus auf Ecchi legt, bekommen selbst die Szenen zu wenig Variationen.

Charaktere:

Die 2 Stunden Lesezeit sind einfach viel zu kurz um irgendwie vernünftig Charaktere aufzubauen, geschweige denn eine Bindung zu den Charakteren zu entwickeln. Gut, in anderen Novels ist dies durchaus möglich, hier gibt es bei den Charakteren allerdings keinerlei Tiefe, sondern im Verlauf nur ein bisschen erzwungenes Drama und das war es. Was die Persönlichkeiten der Charaktere angeht, so ist der Protagonist ein ziemlicher Waschlappen. Die beiden Mädelns, deren Namen ich mir nach den 2 Stunden nicht einmal merken konnte, kann man auch wieder auf typische Archetypen reduzieren. Dem entsprechend hat man hier eigentlich wieder nur klischeebehaftete, sprechende Brüste.

Sound:

Die Musik ist wieder einmal generisch bis hin zu albern in den Ecchi Szenen. Dazu gibt es dann noch ein paar Soundeffects für das „Ambiente“. Man hat es immerhin versucht. Die Charaktere sind nach wie vor nicht synchronisiert womit hier eigentlich nichts übrig bleibt, was man nicht als absolut generisch bezeichnen kann.

Fazit:

Das Niveau von Sakura Swim Club ist gewohnt niedrig. Die Handlung gibt nicht viel her und die Illustrationen sind zwar ordentlich, weisen aber keine Liebe für Details auf. Man merkt hier schon, dass Winged Cloud zu einer Art Fließbandproduktion übergegangen ist. Rein nach dem Sinne „Sex Sells“ wird alle paar Monate eine kurze, mit Ecchi gefüllte Visual Novel veröffentlicht. Das hier dann so etwas wie ordentliche Handlung auf der Strecke bleibt, überrascht nicht. Zwar sind sie dieses mal einen Schritt weiter gegangen und haben ein Nukige daraus gemacht, allerdings ist Sakura Swim Club selbst für ein Nukige noch schlecht gemacht. Solange aber der Rubel auf Steam für diese Spiele noch rollt, wird Winged Cloud wohl auch nicht aufhören. Positiv kann ich aber noch bemerken, dass man hier wieder in Genuss von Fluffy Tail und einem passenden Touch Fluffy Tail Joke kommt. Ohne das wären es wohl nur 3 Punkte geworden. Wer für 9,99€ gerne 32 CGs ummantelt mit dem Versuch einer Handlung erwerben möchte, kann dies auf Steam tun.

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