Xeo hatte mir den Manga schon öfters vorgeschlagen und ein Screenshot den mir stalker geschickt hat, hat mich nun gestern Abend dazu gebracht, wirklich mal mit dem Manga anzufangen.
Da The Voynich Hotel mit gerade mal 68 Chaptern abgeschlossen ist, habe ich ihn auch direkt komplett durchgelesen.
Titel: The Voynich Hotel
Autor und Illustrator: Dowman Sayman
Genre: Comedy, Ecchi, Horror, Seinen
Chapter: 68
Premiere: 17. Oktober 2006Story:
„Blefuscu“, eine kleine Insel im Südwesten des Pazifiks, die sich von schon viele Jahre zurückliegenden Unruhen nie mehr ganz erholt hat. Auf ihr befindet sich das Voynich-Hotel, in dem die spärlichen Touristen und sonstigen Reisenden, welche sich noch auf die Insel verirren, unterkommen können. Der neueste Gast ist Taizou Kuzuki, ein junger Japaner mit scheinbar fragwürdiger Vergangenheit, der schon kurz nach seiner Ankunft feststellen muss, dass das Hotel und die gesamte Insel von allerlei sonderlichen Gestalten bevölkert sind. In diesem Pool aus Yakuzas, Auftragskillern, Zombies und sonstigen Absonderlichkeiten ergeben sich in der Folge ungeahnte Begegnungen und Entwicklungen.
Handlung:
Die Handlung von The Voynich Hotel ist alles andere als gewöhnlich. Vom Aufbau und dem Erzählstil ist alles so ein bisschen Slice-of-Life mäßig und kleinere Zeitsprünge ziehen sich durch den kompletten Manga. Obwohl es eigentlich nur 3 richtige Hauptcharaktere gibt, springt die Handlung doch ständig zwischen allen Charakteren hin und her und führt die einzelnen Handlungsstränge immer mal wieder zusammen. Die Erzählweise bringt hier noch ein bisschen Würze, in die eh schon sehr überzeugende Handlung. An sich kann man hier die Geschichte gar nicht Vernünftig in eine passende Synopsis zusammenfassen. Zum einen passiert in The Voynich Hotel viel zu viel und zum anderen gibt es einfach viele kleine Überraschungen in dem Manga, die man auch gar nicht vorher verraten möchte. Am Anfang mag die Handlung noch etwas konfus erscheinen, dies legt sich aber sehr schnell und man wird in die Welt von The Voynich Hotel und in die Ereignissen auf der Insel hinein gezogen.
Die Comedy in diesem Manga ist wunderbar. Geprägt von doch eher schwarzem bis grenzwertigen Humor und abfallenden Körperteilen ist das Setting hier wohl nicht für jeden etwas. Meinen Humor hat es aber definitiv getroffen und ich habe mich hier bestens amüsiert gefühlt. The Voynich Hotel kann aber durchaus auch mit seinen ernsten Momenten überzeugen und bietet nebenbei sogar auch eine kleine Romanze. Auf dieser liegt zwar nicht der Schwerpunkt der Geschichte, trotzdem ist es aber gut gemacht und passt auch zum Rest der Handlung.
Insgesamt kann ich mich eigentlich nicht wirklich über die Handlung beschweren. Ich hätte es gerne gesehen, wenn der Manga vielleicht noch ein bisschen länger gelaufen wäre. Das Ende kam dann doch recht abrupt. Auch ein bisschen mehr Hintergrundgeschichte zu ein paar Charakteren wäre nett gewesen. Alles in allem ist es aber doch ein gut abgerundetes Paket.
Illustrationen:
Die von Dowman Sayman stammenden Illustrationen wirken irgendwie außergewöhnlich. Zur Zeit will mir eigentlich kein Mangaka einfallen, welcher einen ähnlichen Stil aufweist. Die Zeichnungen sind alle recht simpel gehalten und wirken hier und dort auf die schnelle gezeichnet. Der Stil passt aber hervorragend zu dem Manga und unterstreicht gekonnt das Setting. Die Darstellung der Szenen ist gut gemacht und vor allem das Charakterdesign ist sehr sympathisch. In diesem Fall sagt mir persönlich der Zeichenstil einfach zu und zum anderen ist der Zeichenstil hier auch einfach etwas, dass zu dem Manga passt. Wunderschöne Zeichnungen mit perfekten Hintergründen hätten hier einfach absolut nicht zu dem Setting gepasst.
Charaktere:
Die Charaktere und ihre Geschichten und Erfahrungen sind wohl gerade das, was The Voynich Hotel auch ausmacht. Es gibt hier eigentlich keinen Charakter, welcher nicht auf seine Art und Weise einzigartig ist. Sei es die Köchin des Hotels welche versucht, alle zu vergiften oder der Hotelbesitzer, welcher Wrestler ist und der Legende nach Chuck Norris einen Zahn ausgeschlagen hat. Auf einen schwulen Auftragsmörder müssen wir ebenfalls nicht verzichten. Auch die Charaktere, welche auf den ersten Blick erst einmal normal wirken, entpuppen sich sehr schnell doch als eine nicht zu unterschätzende Persönlichkeit. Faszinierend finde ich auch einfach den Punkt, dass nur weil ein Charakter gestorben ist, man diesen definitiv nicht aus der Geschichte herausrechnen sollte. Es gibt hier so viele herrliche Charaktertypen, sodass es einem schon schwer fällt, hier einen Charakter zu finden, der einem nicht gefällt.
Bei den Charaktere muss man natürlich auch noch unsere drei Protagonisten gesondert hervorheben. Auch wenn die Nebencharaktere ausgiebig behandelt werden, so kommen doch Elena, Beluna und Taizou auch hier immer irgendwie vor. Taizou hat mir als Protagonist recht gut gefallen. Sein ruhiges Auftreten und wie er mit den anderen Charakteren interagiert ist angenehm und auch seine Interaktion mit den Hotelangestellten, allen voran mit Elena, macht sehr viel Spaß zu lesen. Elena, die eternal Loli Maid ist als Charakter einfach wunderbar. Ihr ganzes verhalten und niedliches Auftreten ist einfach herrlich. Hier darf man sich allerdings davon nicht täuschen, denn hinter ihr steckt doch einiges, was man so im ersten Moment nicht erwartet. Beluna überzeugt vor allem mit ihrer Emotionslosigkeit und dem entsprechenden Handeln. Vor allem taucht sie immer an allen Ecken und Enden des Hotels auf, auch wenn man es nicht erwartet. Ihre Beziehung zu Elena ist auch interessant gestaltet.
Man kann hier nur sagen, dass die Vielzahl an unterschiedlichen und einzigartigen Charaktere wunderbar zu der Handlung passen und hier Hand in Hand gehen. Hier wusste jemand definitiv, was er macht, als er den Manga geschrieben/gezeichnet und eben jene Charaktere entwickelt hat.
Fazit:
Falls man es nicht schon aus dem Abschnitt zuvor deutlich erkennen kann, so stelle ich es hier noch einmal klar: Das Fazit zu The Voynich Hotel kann nur positiv ausfallen. Hierbei muss ich aber auch klar sagen, dass der Manga wahrscheinlich nicht für jedermann etwas ist. Der Humor ist an manchen Stellen doch schon grenzwertig und das Setting ist etwas, auf das man sich definitiv einlassen muss. Sobald man dies aber getan hat, bietet Dowman Saymans Manga einem Unterhaltung der Spitzenklasse. Mit 68 Chaptern, welche wiederum auch jeweils nicht allzu lang sind, bietet The Voynich Hotel zwar keine langfristige Unterhaltung, aber ein sehr rundes Paket an konfusen Situationen, exzellenten Humor und einem Haufen einzigartigen Charakteren, welche man wohl so schnell nicht wieder sehen wird. Der einzige negative Aspekt, der mir zu dem Manga in den Sinn kommen will, ist wirklich die fehlende Ausführlichkeit der Hintergrundgeschichten bei manchen Charakteren und dass das Ende doch ein bisschen plötzlich kam.
Ich kann The Voynich Hotel wirklich nur jedem ans Herz legen, der mal ein bisschen was abseits vom Einheitsbrei lesen möchte und offen für was neues ist. Mit 68 Chapter ist man hier gut dabei und man kann den Manga ganz ruhig an einem Abend durchlesen. Bereuen wird man die Erfahrung mit Sicherheit nicht.