Corona und die damit verbundene Isolation zwingt uns alle dazu etwas zu improvisieren. Doch was macht man, wenn man als Hobby eigentlich gerne Reise- und Landschaftsfotografie betreibt? In meinem Fall endet es zumindest mit Küche putzen…
Wenn man nun einmal keine schönen Berge, Seen oder andere Landschaften bei sich im Garten hat, muss man anderweitig kreativ werden. Gerne versuche ich mich dann auch mal an der Makrofotografie, aber immer nur das gleiche machen wird auf Dauer auch irgendwie langweilig. Eine neue Idee musste her! Irgendwas, was man sonst nicht macht… Dinge in Wasser werfen! Einfach, simpel und sollte ja nicht zu schwer sein. 30 Minuten später war ich nun mit einem Aquarium und Dingen bewaffnet, die darin Baden gehen können.
Der erste Aufbau war recht simpel: Ein kleines Dauerlicht für die Belichtung auf der einen Seite des Aquariums, ein Spiegel auf der anderen. Die Kamera auf Serienaufnahmen gestellt und fröhlich alles ins Aquarium geworfen, was ich zuvor eingekauft hatte. Kleine Tomaten, Chilischoten, Erdbeeren … alles musste schwimmen lernen. Diese Variante entpuppte sich allerdings nicht so erfolgreich wie erhofft. 711 Aufnahmen hat die Kamera gemacht, wirklich brauchbar davon war nicht einmal eine Handvoll. Selbst die Fotos, die nach dem Aussortieren übriggeblieben sind, konnten mich nicht wirklich zufriedenstellen:
Das Problem muss ich hier ganz klar an mir selbst suchen. Andere bekommen solche Fotos ja auch hin. Ich denke einfach mal: Zum einen war mein Setup noch suboptimal, zum anderen war die Idee recht kleine Dinge zu nehmen nicht gerade hilfreich. Der zweite Versuch brauchte also mehr Superlative: Mehr Wasser, mehr Licht, größere Nahrungsmittel! Ich war bereit nun endlich brauchbare Aufnahmen zu bekommen. Worauf ich allerdings nicht vorbereitet war, war die Menge an Wasser, die größere Objekte beim Eintauchen verspritzen. Oh Boy. Zwei kleine Handtücher reichten hier bei weitem nicht. So musste auch der Aufbau recht schnell mit einem improvisierten „Regencape“ für die Kamera angepasst werden.
Ab dem Punkt hatte ich eigentlich komplett mit dem Thema abgeschlossen irgendwie trocken wieder aus der Sache heraus zu kommen. Die Kunst fordert Opfer! Oder in diesem Fall: Nasse Arbeitsplatten, nasse Fußböden und alles was sich in einem Umkreis von 1,5m befunden hat wurde kräftig geduscht. Auch die schwarze Pappe, die ich als Hintergrund genutzt hatte, glich am Ende eher einem feuchten Lappen und wurde nur noch durch Tesafilm aufrecht gehalten.
Dieses Mal ging ich den Weg mit einem Blitz zusätzlich zu dem Dauerlicht und gezielten Einzelaufnahmen anstatt Serienaufnahmen. Sobald man hier den Rhythmus zwischen Fallenlassen und Auslösen raushatte, ging dies auch verhältnismäßig gut. Mit den Aufnahmen bin ich deutlich zufriedener als beim ersten Versuch.
Alles lief gut, bis zu dem letzten Bild. Hier habe ich eine klare Fehleinschätzung vorgenommen: Ich war der Meinung, rohe Eier sind gar nicht so fragil, wie man immer sagt. Und dank dem Wasser fällt das Ei ja auch recht sanft. Nein. Eier sind fragil und schwimmen besch...eiden. Eier fallen wie ein Sack Steine nach unten und schlagen auf dem Boden des Aquariums auf. Dass macht so ein Ei zwei-, dreimal und dann kommt man an folgendem Punkt an:
Ab da war dann die Aktion auch beendet. Das Wasser war nun versaut und die Moral von der Geschichte ist: Man bekommt rohes Ei verdammt schlecht wieder aus Aquarien raus. Also am Ende einmal die Küche durchwischen, alles in einem Radius von 1.5m abtrocknen und zusehen, wie man das Ei wieder loswird. Spaß gemacht hat es trotzdem.