Fazit der Winter Season 2020

| Lesezeit: ~11 Minuten

Die Winter Season ist so gut wie vorbei und wenn man sich eh zurzeit von allen Kontakten isolieren soll, so ist dies auch eine gute Gelegenheit ein kleines Fazit zu schreiben. Hier und da stehen zwar noch ein paar Folgen dank Corona aus, aber im April geht es schon weiter mit der Spring Season.

Mein Fazit läuft eigentlich genauso ab, wie man es bereits von früher her kennt: Ich konzentriere mich nur auf die Serien, bei denen ich 3 oder mehr Episoden durchgehalten habe, eine richtige Wertung gibt es nur für Serien, bei denen ich entweder schon alle Episoden gesehen habe oder nur noch der letzte kleine Rest fehlt. Bevor wir uns aber auf die lange Textpassage stürzen, erst einmal die Serien, die sich direkt wieder aus meiner Liste verabschiedet haben.

Keine 3 Episoden durchgehalten:

  • Darwin's Game
  • Oshi ga Budoukan Ittekuretara Shinu

Und nun zu den Serien, bei denen ich mich zu mehr Aufmerksamkeit durchringen konnte. Die Sortierung selbst stellt keine Wertung dar, sondern ich gehe hier einfach alphabetisch vor.


Heya Camp - 8/10

Was soll man hier groß zu sagen. Durch die kurzen Episoden ist es wie ein Tropfen auf dem heißen Stein: Kaum glaubt man das Verlangen nach Yuru Camp und das Leid der Durststrecke bis zur zweiten Staffel etwas lindern zu können, ist die Episode auch schon vorbei. Sehr schöne Episoden mit den gleichen, liebevollen Charakteren aus der Serie. Dieses Mal erzählt das „Room Camp“ eine längere, zusammenhängende Geschichte. Wenn es ganz nach mir gehen würde, hätte natürlich Rin etwas mehr Screentime bekommen. Stattdessen bekommt sie aber nun ja auch noch eine eigene Bonusfolge. Soll mir auch recht sein.


ID: INVADED

Das Setting fand ich hier eigentlich gar nicht so uninteressant nur irgendwie fehlte das gewisse etwas. Auch wenn alles irgendwie „ganz nett“ war fehlte bei mir das Bedürfnis hier am Ball zu bleiben. Daher will ich hier nun nicht sagen, dass die Serie nun schlecht ist. Das was ich davon gesehen habe, war gut gemacht und auch die Animationen sahen gut aus. Nur irgendwie haben die Serie und ich nicht richtig zueinander gefunden. Nach 6 Episoden hatte ich einfach keine Motivation mehr die Serie weiter zu schauen.


Infinite Dendrogram - 5/10

Infinite Dendrogram hat mir einfach nur weh getan. Ich bin ein echter Fan der Light Novel und lese diese super gerne. Was einem hier aber als Anime Adaption davon serviert wird, ist einfach nur grausig. Nicht nur, dass die inhaltliche Umsetzung arg zu wünschen übriglässt, das Pacing kann man völlig knicken. Auch die Animationen werden der Novel nicht wirklich gerecht. Hier wurde wirklich aus vollen Eimern geschöpft, was das Versauen von gutem Quellmaterial angeht. Ich habe hier förmlich in jeder Episode gelitten. Ich kann mir aber vorstellen, dass wenn man das Quellmaterial nicht kenn, die Serie doch durchaus unterhaltend sein kann. Wenn auch von den Genres und der Umsetzung der Thematik ziemlich generisch. Wie gesagt: Die Novel macht hier einiges besser.


Itai no wa Iya nano de Bougyoryoku ni Kyokufuri Shitai to Omoimasu. - 8/10

Dieser Anime war inhaltlich definitiv nicht der beste Titel der Season und hatte auch bei den Animationen stellenweise kleine Schwächen, aber mein Gott, der Anime hat einfach Spaß gemacht. Die Charaktere sind alle einfach super. Und dabei meine ich nicht nur den Haupt-Cast, sondern auch die später auftretenden gegnerischen Gilden. Die Abenteuer von Maple waren einfach eine Freude zu verfolgen. Sie ist so herrlich anders und geht mit einer komplett anderen Mentalität an ein Videospiel heran, als man es sonst gewohnt ist. Keine der Elemente der Serie sind nun sonderlich überragend, aber sie harmonieren alle einfach so gut miteinander, dass die Serie mir einfach nur unheimlich viel Spaß bereitet hat und ich mich auch jede Woche auf eine neue Episode gefreut habe. Dass dann am Ende der letzten Episode auch noch eine zweite Staffel angekündigt wurde, war dann das Sahnehäubchen zum Schluss.


Koisuru Asteroid - 6/10

Obwohl ich ja bekanntlich ein Fan von Slice of Life Serien bin, konnte mich die Serie letztendlich nicht ganz überzeugen. Auch wenn die Charaktere und das Setting mir gefallen haben, hatte der Anime ein Problem, welches schnell bei Slice of Life auftreten kann: Langeweile. Es gibt zwar genug gute Elemente in der Serie, trotzdem konnte mich die Handlung aber nicht wirklich bei Laune halten. Bei vielen Episoden wurde mir ab einem Punkt einfach immer langweilig. Ich wüsste nun aber auch nicht, was mir hier genau gefehlt hat. Bei Slice of Life ist es immer wichtig die richtige Mischung zu finden und für meinen Geschmack hat es hier leider nicht ganz funktioniert.


Kyokou Suiri - 8/10

Die Serie hatte ich eigentlich gar nicht richtig für mich in der Season eingeplant und es war eher eine spontane Entscheidung, dass ich hier reingeschaut habe. Dies entpuppte sich als eine sehr gute Entscheidung. Kyokou Suiri konnte von der ersten Episode an mit seinen Charakteren und vor allem mit der Story überzeugen. Vor allem die Interaktionen der beiden Protagonisten machte einfach Spaß zuzusehen. Hier stimmte einfach die ganze Mischung aus Setting, Charaktere, Story und Interaktionen. Obwohl viele Episoden doch sehr stark auf Dialoge fokussiert waren, fühlten sich diese Folgen nicht lang an. Ganz im Gegenteil: Bei den meisten Episoden hatte man eher das Gefühl, sie wären in 5 Minuten vorbei. Es ist allerdings auch nicht alles Gold was glänzt: Der letzte Arc im Anime war doch etwas in die Länge gezogen und es dauerte einfach, bis es hier dann endlich zu einem Abschluss kam.


Majutsushi Orphen Hagure Tabi

Meine Hoffnung auf einen guten Fantasy Anime abseits vom Isekai-Genre wurde hier irgendwie von einem weinerlichen Protagonisten versaut. Zwar kann er doch durchaus seinen Mann stehen, ist aber die meiste Zeit wohl lieber damit beschäftigt in Selbstmitleid zu versinken. Seine selbsternannten Begleiter helfen der Serie auch irgendwie nicht weiter. Auch nach 8 Episoden habe ich immer noch keinen Charakter gefunden wo ich richtig sagen kann: Ja der/die/das gefällt mir. Clio fand ich eigentlich am Anfang ganz nett, konnte im Verlauf der Serie aber dann doch irgendwie mehr mit Unfähigkeit überzeugen als alles andere. Somit war es für mich ein gut gemeinter Versuch ein altes Franchise wiederzubeleben, konnte bei mir aber nicht landen.


Murenase! Seton Gakuen

Eine Schule voller anthropomorpher Tiergestalten. Normalerweise wäre dies doch genau das richtige Setting für mich. Doch irgendwie bin ich mit der Serie nie richtig warm geworden. Den Manga habe ich bereits vor einiger Zeit abgebrochen, weil mir Ranka als Charakter dermaßen auf die Nerven ging, dass es nicht auszuhalten war. Im Anime empfand ich sie allerdings sogar etwas erträglicher. Trotzdem konnte die Serie nicht richtig bei mir landen. Keiner der Charaktere gefällt mir sonderlich und auch was die Handlung angeht gibt es hier nichts, was mich bei der Stange hält. Somit fiel die Serie nach 6 Episoden meiner Axt zum Opfer und wurde abgebrochen.


Nekopara - 7/10

Bei Nekopara braucht man sich keiner Illusion hingeben: Story sucht man hier vergeblich. Stattdessen bekommt man hier simples Slice of Life mit Catgirls und ab und zu mal eine kleine Portion Ecchi. Es ist eine Serie, bei der man am besten das Hirn ausschaltet, sich zurücklehnt und einfach nur mal eben für ca. 20 Minuten entspannt. Und wenn dies das Ziel ist, erfüllt die Serie genau ihren Zweck. Kein Drama, keine Action; nichts was einen irgendwie aus der Entspannung reißen könnte. Wenn man Catgirls mag und nichts gegen sinnlose Beschallung des Freudezentrums des Gehirns hat, ist man hier genau richtig. Für alle anderen ist der Titel allerdings nichts.


Plunderer

Nachdem ich hier vor einiger Zeit auch schon einmal aufgrund irgendeiner Empfehlung in den Manga geschaut hatte, habe ich dem Anime auch mal eine Chance gegeben. Im Verlauf der ersten paar Episoden kamen dann aber alle Erinnerungen wieder hoch. Ich hatte den Manga schon aufgrund des unterdurchschnittlichen Casts und dem ätzenden Protagonisten abgebrochen. Dem entsprechend konnte mich dann auch die Serie inhaltlich nicht wirklich überzeugen… sofern es hier überhaupt storytechnisch irgendetwas zu holen gibt…
Auf jeden Fall war hier nach 3 Episoden für mich Schluss.


Rikei ga Koi ni Ochita no de Shoumei shitemita. - 5/10

Ich hatte hier irgendwie Hoffnung, dass sich alles ein bisschen mehr wie Wotakoi entwickelt: Erwachsenere Charaktere, die zu einander finden und eine Handlung, die mal außerhalb des klassischen Schul-Settings abläuft. Stattdessen bekam ich „Comedy“. Diese Momente, in denen Sie sich gegenseitig irgendwelche Formeln oder Statistiken an den Kopf werfen, um zu schauen, ob sie ineinander verliebt sind, sind spätestens nach dem dritten Mal nicht mehr komisch, sondern einfach nur noch nervig. Hier und dort fällt dann die Serie auch noch in die üblichen Klischees zurück und bringt alles andere als eine frische Idee in das Genre. Leider hat mir auch der Cast nicht sonderlich zugesagt, wahrscheinlich, weil sie doch nicht so erwachsen waren wie erhofft.


Somali to Mori no Kamisama - 7/10

Der hat zu Beginn alles richtig gemacht: Ein gutes Setting, eine interessante Welt in der es hier und dort auch mal ein bisschen Lore gab, sympathische Hauptcharaktere und stellenweise Animationen die echt umwerfend aussahen. Doch trotzdem wurde für mich die Serie im Verlauf immer uninteressanter. Es wurden immer neue Fragen aufgeworfen, ohne, dass sich hier viel um die Klärung gekümmert wurde. Die eigentliche Prämisse der Serie – Somali zu anderen Menschen zu bringen – rutschte doch irgendwie immer mehr in den Hintergrund und stattdessen gab es den Problemfall des Tages, der dann möglichst noch innerhalb der Folge geklärt werden muss. Passend dazu ist das Ende des Anime dann auch noch offen. Gespickt ist die Serie dann hier und dort noch mit ein paar Drama-Elementen. Vielleicht hätte die Serie mir etwas besser gefallen, wenn es weniger Drama gehabt und der Fokus mehr auf der Reise von Somali und ihrem Dad-Golem gelegen hätte. So hatte der Anime zwar schöne Animationen und vor allem Hintergründe, an anderen Stellen aber zu viele Schwächen.


Das war’s dann auch wieder mit meinem Season Fazit. Da ich nun kaum eine Serie mehr aktiv verfolge und fast alles in der Season bereits sein Ende gefunden hat, kann ich nun auch gut in die kommende Spring Season 2020 starten. Mal sehen, was uns dort dann alles an Serien erwarten wird. Vielleicht sind ja ein paar positive Überraschungen dabei. Ich bin zumindest schon einmal gespannt, wie sich manche ersten Episoden der Serien schlagen werden.

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