Der erste Teil des Reiseberichts mit Kroatien ist nun abgehakt und es wird nun Zeit Slowenien zu erkunden. Hier hatte vor allem der Triglav Nationalpark im Norden des Landes unser Interesse geweckt. Allerdings ist es aktuell auch der einzige richtige Nationalpark Sloweniens…
Bevor es aber soweit war, musste erst einmal die Strecke bis dorthin überwunden werden. Auf dem Weg machten wir eher per Zufall einen Zwischenstopp bei Rakov Škocjan. Hier hat sich der Fluss Rak durch die Felsen gefressen und natürliche Felsbrücken und Sinkholes erschaffen. Mit ein bisschen Geschick kann man dort auch hinabsteigen und durch die kleinen Höhlen gehen und ein paar nette Fotos machen. Unten angekommen erwartet einen auch eine kleine, ältere Steinbrücke über den Bach.
Von hier aus ging es dann zum See Bled. Dies war unser Ausgangspunkt für eine Rundreise durch den Triglav Nationalpark. Der See selbst bietet mit der kleinen Insel mit der Marienkirche ein durchaus nettes Fotomotiv. Auf einer Seite des Sees gibt es auch einen schönen Steg, der direkt am Wasser entlang geht. Wenn man nicht so ungeschickt ist wie ich, muss man dort nicht einmal unfreiwillig Schwimmen gehen, um das Smartphone wieder aus dem See zu fischen. Zum Glück sind mittlerweile viele Smartphones recht gut gegen Wasser abgesichert. Wenn man genug Energie zur Verfügung hat, lohnt sich auch noch der Aufstieg auf einen der umliegenden Hügel, um einen erhöhten Blick von Oben auf den See zu erhalten. Der See selbst ist am Tag natürlich voll mit Badegästen und hier und dort hat man auch die Chance sich ein kleines Boot, Kanu oder ähnliches zu leihen.
Nächstes Ziel beim Rundkurs war der Peričnik Wasserfall. Selbst mit relativ wenig Wasser ist dieser noch recht beeindruckend. Auch ganz cool ist, dass man hinter ihm entlanglaufen kann. Fotografieren ist dort allerdings nicht ganz so einfach. Egal wo man sich hinstellt, der Wasserfall versprüht so viel Wasser, dass die Kamera und vor allem das Objektiv sofort nass sind. Auch der Fluss, in dem der Wasserfall schließlich endet, ist sehr schön anzusehen. Das Wasser ist sehr klar und bekommt ab einer gewissen Tiefe einen schönen Türkiston.
Am nächsten Tag stand der Vršič-Pass auf dem Programm. Dieser ist mit 1611 m der höchste Pass des Landes und von oben hat man einen schönen Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler. Bis man die ganzen Serpentinen allerdings überwunden hat, dauert es durchaus einen Moment. Einmal oben, ging es für uns recht schnell wieder bergab und von dort an immer entlang der Soča. Dies ist wohl der mit Abstand schönste Fluss, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Er ist komplett klar, man kann eigentlich immer bis zum Grund sehen und die Farben erstrecken sich von einem hellen Türkis hin bis zu einem Smaragdgrün. Wenig überraschend haben wir daher auch immer wieder kleine Fotopausen an dem Fluss eingelegt. Weiter den Weg entlang wartete noch der Wasserfall Boka auf uns. Mit einer Fallhöhe von 144 Metern über zwei Etappen, ist es einer der größten Wasserfälle Sloweniens.
Die letzte Etappe dieser Rundreise, bevor es wieder zum See Bled ging, war der kleine Wasserfall namens Kozjak. Obwohl der Wasserfall weder großartig breit noch hoch ist, empfinde ich es als einen der schönsten Wasserfälle, die ich je gesehen habe. Er befindet sich in einer kleinen Grotte in einem Wald, ist aber zu Fuß gut zugänglich. Er fällt durch eine Lücke zwischen den Felsen und bildet unten einen schönen, grünen Pool, in dem bereits rundgewaschene, dunkle Steine liegen. Durch die Farben und der Position in der Grotte, ist der Wasserfall ein für mich bis dato ungesehenes Naturschauspiel und war definitiv einer der Höhepunkte in Slowenien.
Auf dem Weg wieder zum See Bled, haben wir auch noch bei dem größten See Bohinj Halt gemacht. Hier steht auch noch eine nette, alte Kirche am Wasser mit der dazu passenden Steinbrücke. Da Bohinj aber ebenso wie Bled zum Baden einlädt, waren hier doch einige Menschen unterwegs. Aber trotzdem ein guter Ort, um eben einen Moment abzuschalten und mit einem kleinen Eis in der Hand eine Pause einzulegen.
Schließlich wieder in Bled angekommen, haben wir uns hier natürlich auch nicht die Chance genommen abends noch ein paar Fotos zu schießen. Zuvor sind wir hier allerdings noch direkt beim Campingplatz Essen gegangen. Obwohl der See und der Ort touristisch stark erschlossen sind, sind die Preise im Restaurant nun nicht wirklich teuer. Auf jeden Fall hat man hier nicht das Gefühl, dass einem direkt das Geld aus der Tasche gezogen wird, so wie es bei anderen Touristen-Hochburgen der Fall ist. Die Portionsgröße konnte sich auch durchaus sehen lassen.
Damit war Slowenien nun eigentlich auch so gut wie abgeschlossen. Da wir aber noch recht viel Zeit hatten, fiel die Entscheidung auch noch nach Italien zu fahren. Auf jeden Fall erst einmal nach Trieste und anschließend nach Venedig. Bevor wir aber Slowenien verlassen, stand noch ein Ziel auf dem Plan: Die Kirche St. Primus und Felicianus bei dem kleinen Dorf Jamnik. Dies ist wohl eine der bekanntesten Kirchen Sloweniens und aufgrund ihrer Position an einem Berghang definitiv eine der fotogensten Kirchen.
Von hier aus ging es dann nach Trieste in Italien. Die Stadt hat uns allerdings nicht wirklich zugesagt, sodass es hier nur eine kleine Pause mit einem Eis wurde. Recht schnell ging es dann weiter nach Venedig. Dort haben wir einen guten Platz gefunden, bei dem man günstig stehen und nach einem kleinen Fußweg direkt in die Stadt pendeln kann. Durch Corona und dem Verbot für Kreuzfahrtschiffe war Venedig zu der Zeit sogar recht leer. An dem Abend zog auch noch ein Gewitter über das Land, wodurch es danach wirklich zum perfekten Abend wurde die Stadt zu erkunden und Fotos zu machen.
Ein einziger Abend ist aber für so eine Stadt wie Venedig aber nicht genug, sodass wir uns hier ein paar Tage Zeit genommen haben die Stadt richtig zu erkunden. Am dritten Tag ging es via Vaporetto auch noch zur Insel Burano. Diese gehört mit zur Provinz Venedig und ist vor allen für seine bunten Fischerhäuser bekannt. Da hier wirklich kein Haus farblich dem anderen gleicht, hat der kleine Ort ein echt nettes Flair. Hier kann man sich auch gut einfach mal irgendwo hinsetzen, eine Kleinigkeit essen und einfach mal den Ort auf sich wirken lassen. Skurril wirkt der schiefe Kirchturm, der von vielen Punkten der Stadt aus zu sehen ist.
Auch Venedig musste natürlich weiter erkundet werden. Wenn man schon einmal dort ist, muss man auch einfach mal an einem der Kanäle sitzen und dort etwas Essen. Sofern man dies nicht gerade in der Nähe der Rialto-Brücke oder dem Markusplatz tut, sind die Preise für so einen bekannten Touristenort durchaus human und definitiv nicht so überteuert, wie man immer hört. Wenn man sich an einen Tisch setzt muss man aber, egal an welchem Kanal man nun ist, damit rechnen, dass es für den Sitzplatz einen Aufpreis gibt. Wenn man davon einmal absieht, waren die Preise nicht viel anders als bei einem beliebigen Restaurant hier in Deutschland.
Nun wurde es aber auch langsam Zeit den Heimweg anzutreten. Dafür ging es weiter durch Italien über die Autobahn bis in die Schweiz. Dort gab es als ein Zwischenziel noch den Wasserfall bei Foroglio. Hier hatten wir aber leider etwas Pech mit dem Wetter, sodass dort die guten Fotochancen ausblieben. Dieses Wetter sollte uns auch für den Heimweg weiterverfolgen und wurde mit dem Passieren der Alpen nur schlechter. Einen weiteren Stopp haben wir beim Rheinfall eingelegt. Durchaus imposant und verdeutlicht noch einmal gut, wie viel Kraft Wasser doch entwickeln kann. Ich würde den Wasserfall nun aber nicht als sonderlich hübsch bezeichnen.
Jetzt bliebt nur noch der restliche Heimweg und damit wäre dann auch wieder eine Reise beendet. Nach zwei Tagen aufräumen, Klamotten waschen und Auto wieder auf Vordermann bringen, war die Reise dann auch offiziell abgeschlossen. Recht schnell hat einen dann der Alltag wieder eingeholt. Der Urlaub selbst war zwar nun nicht so lang, wie ursprünglich für Schottland eingeplant, trotzdem haben wir mit über 5400 km doch einiges an Strecke zurückgelegt.
Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass sich das Problem mit Corona so langsam ein bisschen legt, sodass die nächste Reise nicht so improvisiert stattfinden muss.