Großbritannien 2023 - Über Umwege in die Highlands (Teil 2)

| Lesezeit: ~8 Minuten

Weiter geht es in der Reise. Nachdem wir zuletzt uns noch auf Anglesey in Wales herumgetrieben haben, soll es langsam weiter in den Norden gehen. Und hier geht es übrigens zum ersten Teil.

Als Nächstes ging es nun nach Liverpool, womit wir dann auch Wales schon wieder verlassen. Hier sollte es das letzte Mal richtig Regnen und ab diesem Punkt haben wir bis auf kleine, nur recht kurze Regenfälle nur noch gutes Wetter genossen. Liverpool selbst war zwar ganz nett, im Allgemeinen aber nicht wirklich von einer beliebigen anderen großen Stadt zu unterscheiden. Hier wollten wir am Abend auch essen gehen. Da es dort eine Art Fressmeile gibt und sich ein Restaurant an das nächste reiht, war die Auswahl groß. Daher haben wir das einzige griechische „Restaurant“ gefunden, bei dem das Essen echt grenzwertig war. Ich glaube, ich war in meinem ganzen Leben noch nie so schlecht essen. Allerdings hat mir vor allem in den Abendstunden die Gegend rund um das Royal Albert Dock recht gut gefallen. Ausgestattet mit einem Regenschirm konnte man hier auch noch ein paar Fotos schießen. Daher blieben trotz des Essens doch positive Erinnerungen an Liverpool zurück.

Großbritannien

Großbritannien

Liverpool verließen wir dann auch wieder Richtung Norden und machten uns auf den Weg an Lancaster vorbei zum Lake District National Park. Hier haben wir nicht nur eine schöne Runde gedreht, sondern auch gesehen, was aus einem Renault Clio wird, der auf einem Single Track dringen an uns vorbei musste. Er hätte nur ein paar Meter zurücksetzen müssen, aber da dies anscheinend keine Option war, ließ er sein Auto etwas mit unserem schmusen. Während das Alu-Riffelblech bei uns davon eher unbeeindruckt war, ging sein Tag wohl doch mit einer etwas negativeren Stimmung weiter.

Großbritannien

Insgesamt sind diese Single Tracks in England doch recht interessant. Fast alle kleineren Straßen außerhalb von Ortschaften sind als Single Track ausgelegt. So sollte man doch meinen, die Menschen sind es dort gewohnt diese Art von Straßen zu fahren. Wenn man aber mal sieht, wie die Leute da tatsächlich fahren, scheinen sie selbst ziemlich davon überrascht zu sein, dass es für den gesamten Verkehr nur eine Spur gibt. Zusätzlich setzten sie wohl auch noch Fahranfänger gerade in Gebieten aus, wo es nur Single Tracks gibt und diese müssen dann zusehen, wie sie dort wieder wegkommen.

Großbritannien

Schottland war nun auch schon in greifbarer Nähe. Unsere Route führte uns auch weiter in den Norden bis nach Dumfries. Die ganze Existenz dieser Stadt ist darauf ausgelegt, dass hier mal ein Dichter gestorben ist. Ab dort schlugen wir allerdings eine ganz andere Richtung ein und begaben uns zur Ostküste Englands. Es ging nach Northumberland, um ein paar Sehenswürdigkeiten mitzunehmen und etwas Zeit zu vertrödeln. Mittlerweile etwas erholt vom Motorradunfall hatte es unser geplanter Reisebegleiter noch geschafft die Reise anzutreten und war zu dem Zeitpunkt bereits auf dem Weg uns einzuholen. Während wir einen Abstecher zum Holy Island machten und uns auch das Dunstanburgh Castle einmal anschauten, wartete er bereits auf die Fährüberfahrt von Hoek van Holland nach Kingston Upon Hull. So trafen wir uns dann einen Tag später an der Straße zum Holy Island. Dies wurde dort natürlich auch erst einmal gebührend mit einem Eis gefeiert.

Großbritannien

Großbritannien

Nun ging es aber endlich gemeinschaftlich nach Schottland. Erster Zwischenstopp war Edinburgh. Nach einem kurzen Blick über die Stadt ging es aber zu unserem eigentlichen Ziel: South Queensferry. Neben zwei modernen Brücken gibt es hier auch die Forth Bridge. Dabei handelt es sich um eine alte Eisenbahnbrücke von 1890. Durch ihre rote Farbe und dadurch, dass sie auch noch beleuchtet ist, ist sie vor allem in der Nacht ein sehr schöner Anblick. Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter zu dem nächsten technischen Wunderwerk: dem Falkirk Wheel. Hierbei handelt es sich um ein Schiffshebewerk, welches nicht mit einem „klassischen“ Lift arbeitet, sondern zwei Gondeln für die Schiffe im Kreis dreht.

Großbritannien

Großbritannien

Großbritannien

Von hier aus haben wir die Richtung beibehalten und sind weiter nach Westen gefahren. Vorbei am Devil’s Pulpit und dem Kilchurn Castle. Der Abstieg zum Devil’s Pulpit entpuppte sich gerade mit Sandalen doch als recht „interessant“. Die aus losen Steinen bestehende Treppe ist bereits seit Jahren weggebrochen und während es früher noch ein Seil gab, um beim Abstieg in die Schlucht zu helfen, hatte diese Abstiegshilfe wohl dieses Jahr auch Urlaub genommen. Gerade mit der Kameraausrüstung dabei war es eine gute Idee den Abstieg (und auch späteren Aufstieg) eher langsam angehen zu lassen. Der Anblick hat sich aber definitiv gelohnt und man fühlte sich dort wie in einer verwunschenen Fantasiewelt.

Großbritannien

Großbritannien

Großbritannien

Dort konnten wir uns allerdings auch nicht ewig aufhalten und weiter führte uns der Weg zur Küste. Wir hatten hier eigentlich auch versucht, auf die Insel Mull rüberzufahren. Hier waren aber die ganzen nächsten Tage die Fähren bereits ausgebucht. Außerdem konnte man nicht auf Mull übersetzen, ohne eine Reservierungsbestätigung von irgendeinem Hotel oder Campingplatz zu haben. So fuhren wir dort nur etwas an der Küste entlang und haben uns ein schönes Camp gesucht. Dort am Fluss haben wir dann auch unsere erste größere Erfahrung mit der einheimischen Bevölkerung der blutsaugenden Art gemacht. Im Buschwerk lauerten die Midges, eine kleine blutsaugende Fliegenart, die alle zusammen nur darauf gewartet haben, dass wir vorbeikommen. Nicht ohne Grund kann man fast überall in Schottland kleine Netze kaufen, die man sich über den Kopf stülpt, um diesen vor den Biestern zu schützen. In weiser Voraussicht hatte ich mein Kopfnetz aus Island mitgebracht. Hier stellte sich nun allerdings heraus, dass die Midges kleiner sind als die Fliegen in Island und ganz bequem durch das Netz durch passen. So wurde aus meinem Kopfnetz leider eher eine Buffeteinladung als ein wirkungsvoller Schutz.

Großbritannien

Großbritannien

Durch den Blutverlust 2 kg leichter und halbwegs ausgeschlafen ging es am nächsten Tag wieder am Kilchurn Castle vorbei zur A82, um dann durch das Glen Coe zu fahren. Das Glen Coe ist schon ein sehr sehenswertes und schönes Tal. Wenn man aber genug Zeit hat, lohnt es sich hier auch eine der kleinen Nebenstraßen zum Loch Etive zu fahren. Hier wird die Landschaft dann richtig malerisch und der Weg wird neben der Straße von einem Fluss begleitet. Dieser hat immer wieder kleinere Wasserfälle und Stromschnellen, die immer wieder zu kleinen Fotostopps eingeladen haben.

Großbritannien

Großbritannien

Großbritannien

Weiter geht es dann demnächst in Teil 3.

Mehr Lesen

Großbritannien 2023 - Über Umwege in die Highlands (Teil 4)

Es geht immer weiter in den Süden und damit auch Richtung Heimat. Noch ist der Urlaub aber nicht ganz vorbei. Trotzdem stand aber erst mal …… Weiterlesen