Es geht immer weiter in den Süden und damit auch Richtung Heimat. Noch ist der Urlaub aber nicht ganz vorbei. Trotzdem stand aber erst mal eine längere Etappe vor uns. Und hier geht es übrigens zum ersten Teil.
Es ging langsam wieder zurück nach Edinburgh, wobei wir hier einen leichten Umweg durch den Cairngorms National Park nahmen, um noch ein bisschen was von den Highlands zu sehen. Vorbei am Devil’s Elbow über eine weitere Passstraße ging es bis nach Perth und schließlich auf größeren Straßen an Edinburgh vorbei. Langsam aber sicher näherte sich der Urlaub seinem Ende und so war es nicht verkehrt ein bisschen Strecke hinter uns zu lassen. Wir sagten Schottland also auf Wiedersehen und fuhren nach Newcastle upon Tyne und von dort aus auf größeren Straßen bis nach Whitby.
Neben einem schönen Hafengebiet war hier die alte Abby auf den Hügeln an der Küste unser Ziel. Mit etwas verhandlungsgeschickt und großen Hundeaugen bekamen wir sogar noch einen Platz auf dem innerstädtischen Campingplatz, welcher auch noch zufällig in Laufreichweite zur Abby lag. Die Whitby Abby eignete sich sowohl abends zur untergehenden Sonne, als auch früh am Morgen als ein sehr schönes Fotomotiv. Wenn die morgendliche Sonne die Ruine in ein leichtes Rot einfärbt, vergisst man fast das Leiden, welches einem das Klingeln des Weckers kurz vorher beschert hatte.
Und apropos „Leiden“. Die ganzen Kilometer gingen natürlich auch nicht am Auto ganz spurlos vorbei. Die Hinterachse hatte angefangen ein bisschen zu viel Spiel zu entwickeln, denn hier waren 2 Gummis langsam ausgeleiert. Obwohl wir im Land der Land Rover waren, bekommt man diese Ersatzteile leider nicht an jeder Straßenecke. Selbst größere Unterlegscheiben um das Spiel zu reduzieren waren ein Problem zu bekommen. Was man aber sehr gut in einem Baumarkt bekommen kann, sind passende Hausnummern für Gebäude. Zufälligerweise hat hier die Nummer 8 genau den passenden Durchmesser ...
Nach der kleinen Reparatur ging es weiter runter bis Kingston Upon Hull und wir merkten, dass wir doch noch ein bisschen Zeit übrig haben. Neben einer kleinen Pause mit einem Eis bedeutete dies aber auch, dass wir noch einen Abstecher machen konnten. So ging es wieder etwas ins Landesinnere und in den Peak District National Park. Hier gab es auch wieder viele schöne Ecken. Da dies aber auch hinreichend bekannt ist, war der Peak District dem entsprechend auch überlaufen. Gelegen zwischen Manchester und Sheffield, lädt das Gebiet natürlich viele für Wanderungen und auch kurze Tagestrips ein.
Jetzt näherte sich der Urlaub aber wirklich langsam dem Ende. Das Datum für die Fährfahrt zurück in die Niederlande rückte immer näher und so fuhren wir wieder in den Osten. Es ging an Nottingham vorbei nach King’s Lynn und wieder zur Küste. Leider konnte man hier aber nicht so schön an der Küste entlangfahren, wie es in Schottland der Fall gewesen ist. Vom Wasser sah man eher selten etwas und falls die Straße wirklich einmal bis ans Wasser ging, endete man in nicht so schönen, touristisch überlaufenen Orten. Trotzdem fanden wir hier noch einen netten Campingplatz und die beste Pizza des ganzen Urlaubs. An dem Tag war gerade ein Pizza-Wagen mit auf dem Platz und verkaufte seine Waren. In einem echten Steinofen hinten im Wagen wurde die Pizza frisch zubereitet und schnell fertiggemacht. So einen Aufbau hatte ich bisher auch noch nicht gesehen und neben dem interessanten Anblick, hat die Pizza auch echt gut geschmeckt.
Am folgenden Tag gingt es dann runter nach Ipswich. Auf dem Weg dahin ließen wir uns noch von den „Hand-Autowäsche“-Schildern überzeugen und gönnten den Autos eine kleine Wäsche. Bis zur Fähre in Harwich war es nicht mehr weit und wir hatten genug Zeit, um noch einen Nachmittag in Ipswich zu verbringen. Bei dem Gang durch die Innenstadt fiel mir aber nicht nur Eis und ein Tee in den Schoß. Leider wollte auch die örtliche Möwenpopulation mir zeigen, was sie denn von so doofen deutschen Touristen halten und brachten mich in eine beschissene Lage.
Zum Abend ging es dann nach Harwich und auch schon aufs Gelände vom Fährterminal. Hier konnten wir uns in eine Ecke stellen und die Nacht verbringen, bis dann am nächsten Morgen die Fähre für uns bereit war. Die Überfahrt dauerte ein bisschen, aber schließlich waren wir wieder in den Niederlanden angekommen und konnten dort auch endlich auf der richtigen Seite der Straße fahren und schlugen uns noch bis nach Enkhuizen durch. Hier haben wir zwar noch ein Eis bekommen, aber alle Restaurants hatten schon geschlossen oder waren gerade dabei zu schließen. Auch den Stellplatz, den wir uns vorgenommen hatten anzusteuern, gab es so in der Form nicht mehr. Trotzdem konnten wir aber die Nacht in der Nähe verbringen.
Am nächsten Tag lag dann nur noch ein letztes Ziel vor uns: Unser Zuhause und damit auch das Ende der Reise. Unterwegs konnten wir ein paar Brötchen ergattern und haben noch am Ijsselmeer gefrühstückt. Von dem Punkt an war es dann aber nur noch fahren, fahren und fahren, bis wir schließlich zu Hause angekommen sind. Damit endete dann wieder einmal ein weiterer, erfolgreicher Urlaub. Insgesamt 7929 km war die Rundreise dieses Mal lang und dauerte 34 Tage. Fast genauso lange dauerte es dann wiederum mich aufzuraffen diesen Reisebericht zu tippen ...
Aber nun ist erst einmal wieder Pause, bis mich im kommenden Jahr sicherlich erneut das Reisefieber packen wird.