Marokko 2019 - Viel Strand ohne Wasser (Teil 2)

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Und nun folgt der zweite Teil meiner Marokko-Reise. Die Einreiseformalien haben wir bereits hinter uns gebracht und nun fehlt nur noch, dass wir das Land ein weiteres Mal für uns entdecken. Wer den ersten Teil verpasst hat, findet diesen hier.

Erstes Ziel in Marokko ist Chefchaouen, welches gut 120km im Landesinneren liegt. Die Stadt ist vor allem für ihre Altstadt und die dortigen blauen Gassen bekannt. Dies ist bereits mein zweiter Besuch dort und nach wie vor empfinde ich Chefchaouen als eine der schönsten Städte Marokkos. Die Altstadt hat einfach einen Charme, den ich so noch an keinem anderen Ort gefunden habe. Deswegen haben wir die Chance genutzt und die Stadt erst am Abend und dann noch einmal am nächsten Tag besichtigt.

Chefchaouen 1

Chefchaouen 2

Als nächstes stand Meknès, eine der vier Königsstädte Marokkos, auf dem Plan. Die Stadt unterteilt sich in die alte Medina und dem neuen, unter den Franzosen entstandenen Teil der Stadt. Wir haben den Fokus unseres Besuches mehr auf den alten Teil der Stadt gelegt und sind dort über die Märkte geschlendert.

Meknès

Von Meknès aus wollten wir uns die Chance nicht nehmen lassen, eine der wenigen marokkanischen Autobahnen auszuprobieren. Nett sind schon die Verbotsschilder an der Auffahrt: Keine Roller, keine Esel, keine Fußgänger. Keine zwei Kilometer auf der Autobahn ist dort auch schon der Erste auf dem Standstreifen mit seinem Eselkarren unterwegs. Auch Fußgänger, die hier einfach die Autobahn überqueren sind keine Seltenheit. Allerdings ist dort die Autobahn natürlich nicht so stark befahren, wie es bei uns der Fall ist. Unser Weg führt uns an Fès vorbei und kurz darauf biegen wir von der Autobahn ab, um ab nun nur noch kleinere Wege Richtung Süden zu nehmen.

Autobahn

Abseits der großen Straßen sieht man deutlich mehr vom Land selbst und Begegnungen mit Bauern, Ziegenherden und natürlich großen Schlaglöchern gehören hier zur Tagesordnung. Aber dies ist es, was so einen Urlaub interessant macht. Abseits der touristischen Hochburgen und irgendwelchen Küstenresorts das Land so erleben, wie es tatsächlich ist.

Ziegen

Marokko ist nun nicht gerade gespickt mit den klassischen Campingplätzen. Dies gibt uns aber dafür umso öfter die Chance an schönen Stellen einfach die Autos hinzustellen und dort eine Nacht zu verweilen. Auch alte Steinbrüche mit schlechtem Handyempfang, aber umso schöneren Sternenhimmel sind da eine gute Option, um dort für eine Nacht das Camp aufzuschlagen.

Steinbruch

Unser nächstes Ziel war der Cirque de Jaffar. Eine Route rund um den gleichnamigen Berg, die uns bei unserer letzten Reise leider aufgrund einer Gerölllawine verwehrt wurde. Man fährt hier zwischen den Bergen im trockenen Flussbett und durch eine recht Enge, aber beeindruckende Schlucht. Allerdings definitiv keine Route für normale PKWs. Auch bei uns forderte die Passage über die Felsen seine Opfer und bei einem Fahrzeug ist ein Stoßdämpfer abgerissen. Dies ist aber nichts, was nicht ein findiger Marokkaner mit einem Schweißgerät wieder flicken kann.

Jaffar 1

Jaffar 2

Reparatur

Weiter gen Süden führte uns unser Weg durch die Todra-Schlucht. Ebenfalls beeindruckend; verliert aber seinen Charme durch die Touristen, die hier Bus für Bus abgeladen und zu den lokalen Teppichverkäufern gelotst werden. Daher war es für uns nur eine schnelle Pausenstation, bevor es schnell wieder weiter ging. Auch Abseits von der Schlucht hat das Atlas-Gebirge andere, sehr schöne Ausblicke zu bieten.

Atlas-Gebirge

Camp im Atlas

Nächster Punkt auf der To-Do-Liste war der Erg Chebbi, das erste Sandfeld dieser Reise. Direkt am Erg lädt das Dorf Merzouga noch schnell auf eine kalte Cola ein. Nach der Erfrischung ging es dann auch direkt in den Sand, ein bisschen mit den Autos spielen. Unser Lager für die Nacht haben wir dann auch in den Dünen aufgeschlagen.

Erg Chebbi

Camp im Erg

Nach dem Erg sollte nun eine der längsten Passagen fernab von Dörfern und der Zivilisation folgen. Querfeldein, auf einer alten Piste wollten wir vom Erg Chebbi aus nach Zagora, dem Tor zur Wüste, fahren. Aber der Start erfolgte schon holprig: Das Verlassen des Ergs forderte Tribut in Form eines weiteren Stoßdämpfers. Natürlich beim gleichen Fahrzeug. Ab zur lokalen Werkstatt. Keine Teile da, aber kein Problem für die Marokkaner vor Ort: Zwei Leute schwingen sich auf einen Roller und machen sich auf den Weg nach Erfoud, der nächstgrößeren Stadt, in der es die nötigen Ersatzteile geben könnte. 1 1/2h hin, 1 1/2h zurück für die beiden, aber sie kommen mit zwei nigelnagelneuen Stoßdämpfern wieder. Der Austausch geht schnell und mit umgerechnet 200€ für alles Drum und Dran ist die Sache erledigt.

Reparatur

Nun aber rauf auf die geplante Piste. Ganze 40km schaffen wir, bis bei unserem Fahrzeug beim Stoßdämpfer ein Gummi reißt. Immer diese Stoßdämpfer. Also Wagen stehen lassen, mit einem Fahrzeug zurück und Ersatzteile holen. Die bekommen wir einfach gratis in die Hand gedrückt; waren wir doch heute bereits gute Kunden. Einer dieser Tage, an dem man nicht viel geschafft hat, aber immerhin war dies auch der letzte Ausfall auf der Reise.

Piste

Damit sind wir nun auch bereits 22 Tage unterwegs. Wie es dann auf der Piste weitergeht, folgt im nächsten Teil.

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