Da leider alles ein Ende haben muss, musste auch diese Reise nun langsam zu einem Abschluss kommen. Nachdem wir Marokko bereits mit der Fähre verlassen haben, beginnt nun die Heimreise. Die ersten drei Teile des Reiseberichts gibt es hier, hier und hier.
Unser erstes Ziel, nachdem wir die Einreise in Europa vollzogen hatten, war es weiter an der Mittelmeerküste entlang zu fahren und uns so langsam Richtung Norden zu begeben. Unser Weg führte uns nach Algeciras. Von hier aus hat man auch einen guten Blick auf Gibraltar. Die Nacht konnten wir direkt am Wasser verbringen und am Morgen hatten wir noch Besuch von ein paar freundlichen Speerfischern.
Wenn man schon einmal in der Nähe ist, so kann man ruhig mal einen Blick nach Gibraltar wagen. Die Stadt ist in, auf und rund um den Felsen gebaut. Es gibt eigentlich keine wirklich gerade Straße dort und durch den anderen Baustil gegenüber zu Spanien wirkt es wirklich wie ein komplett anderes Land. Mini-England sozusagen. Faszinieren ist, dass man einmal quer über die Landebahn des Flughafens fahren muss, um auf die Landzunge zu gelangen.
Aufgrund der Größe ist es dort allerdings schwer einen Parkplatz zu finden. Somit blieb es bei einer kleinen Rundtour um den Felsen und dann ging es auch schon weiter in die Gegend von Almería. Dort dann etwas ab von der Küste und direkt Richtung Norden in das Gebiet von Tabernas. Hier gibt es Europas einzige Wüste und war auch der Drehort vieler klassischer Western-Filme. Daher stehen hier in der Landschaft immer noch viele Kulissen, die nie abgebaut wurden. An dieses Gebiet hatten wir gute Erinnerungen aus einem vorherigen Urlaub und haben daher noch einmal ein bisschen die Gegend erkundet.
Von Tabernas aus ging es dann wieder zurück an die Küste und an dieser entlang weiter Richtung Heimat. Ab diesem Punkt wurde das Wetter immer schlechter und das politische Klima in Barcelona war auch nicht allzu gut. Daher entschieden wir uns ein bisschen mehr Strecke am Tag zu fahren und einen Bogen um Barcelona zu machen. Ein Halt auf dem Weg musste aber definitiv noch sein: Valencia. Die Strecke dorthin ist zwar recht langweilig, Valencia lohnt sich aber definitiv einen Besuch. Gerade für fotografisch interessierte ist Ciutat de les Arts i les Ciències am Abend und in der Nacht ein Ausflug wert. Hier kann man Tage verbringen und hat dann immer noch nicht alle Fotomotive abgehandelt. Aber auch für die Altstadt lohnt sich ein Besuch.
Nach Valencia und dem stetig schlechten Wetter haben wir eigentlich von der Vorstellung einer gemütlichen Heimreise Abschied genommen. Stattdessen ging es so schnell wie möglich in die Pyrenäen und dort im speziellen nach Andorra: Noch eine ruhige Nacht dort verbringen und möglichst günstig Tanken, bevor es nach Frankreich geht. Frankreich haben wir dann auch versucht wieder so schnell wie möglich hinter uns zu lassen. Auf den Autobahnen kommt man gut voran, die Mautstrecken greifen aber einem auch gut in die Brieftasche. Es ging an Toulouse vorbei, auf kleineren Straßen nach Lyon und schließlich nach Luxemburg. Angehalten wurde hier nur zum Schlafen und sich kurz die Beine vertreten. Die Stadt Luxemburg selbst wollten wir uns aber noch anschauen. Bisher sind wir immer nur durch das Land gefahren, haben der Stadt aber nie einen Blick gewürdigt.
Luxemburg hat sich richtig Mühe geben ihre Altstadt zu restaurieren. Überall sieht man hübsche, alte Gebäude, Teile der alten Stadtmauern und natürlich Cafés, die an allen passenden Stellen zu einem kleinen Päuschen einladen. Durch die Trennung von Ober- und Unterstadt gibt es auch viele schöne Aussichtspunkte. Gerade von den alten Mauern aus hat man einen guten Blick auf die Unterstadt.
Nach einer letzten Nacht in Luxemburg befinden wir uns auch auf der Zielgeraden. Es bliebt nur noch die Fahrt über die Autobahn hoch nach Norddeutschland. Damit endet dann leider auch wieder ein interessanter Urlaub.
Mein persönliches Fazit: Ich kann wirklich nur jedem Marokko als Reiseland ans Herz legen. Gerade abseits von den normalen Tourismusgebieten ist das Land unheimlich einladend. Die Menschen sind Nett, die Landschaft ist schön und die Wüste selbst ist natürlich auch einmal eine Erfahrung wert. Marokko ist nicht allzu weit von uns entfernt und ist trotzdem von seiner Kultur doch ein sehr starker Kontrast zu Europa. Ich wurde schon vor Beginn meiner Reise von bekannten gefragt, ob ich denn keine Angst hätte in so ein Land zu fahren. Gerade mit dem Thema Sicherheit und Terrorismus wurde ich da oft konfrontiert. Hier hatte ich allerdings gar keine Bedenken. Marokko versucht sich stark von diesem Thema zu distanzieren und sich kulturell, als auch politisch weiterzuentwickeln und Europa anzunähern. Die Polizei ist in dem Land recht präsent, an allen größeren Städten gehören Polizeikontrollen an den Ortsein- und ausgängen zum Standard. An den Außengrenzen des Landes sind in regelmäßigen Abständen Militärposten. An beiden Punkten wird man aber als Tourist freundlich aufgenommen. Die Soldaten brauchen maximal für ihre Aufzeichnungen ein paar persönliche Daten und das Autokennzeichen und schon schicken sie einen wieder freundlich auf den Weg oder geben einem sogar noch Reisetipps für lohnenswerte Orte. So gesehen passiert da nicht mehr, als an der Rezeption eines durchschnittlichen, deutschen Campingplatzes. Bis auf den Punkt, dass die Rezeptionisten bei uns seltener mit Maschinengewehre bewaffnet sind...
Würde es nicht noch genug andere Länder geben, die ich gerne bereisen würde, so würde ich auch vor einer dritten Reise nach Marokko nicht scheuen.